#18300

In 18.300 km haben Sie Ihren neuen Arbeitsplatz erreicht!

05/10/2014
von Martin Eichenberg
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Blackout in Auckland

Die vergangenen 24 Stunden waren recht dunkel in Auckland: 85,000 Haushalte waren nach einem Brand in einem Umspannwerk ohne Saft.

Die Strassen waren wir leer gefegt, Ampeln waren aus. Fast alle Geschaefte in der betroffenen Region waren geschlossen. Der Supermarkt lief auf Notstrom. Nachdem den Batterien der Mobilfunkstationen nach einigen Stunden die Puste ausging, war auch das Mobilnetz nicht mehr zu gebrauchen. Die Masten wurden dann jedoch kurzfristig mit Aggregaten versorgt, sodass wenigstens das (mobile) Internet wieder lief. 🙂

Bei uns ist inzwischen wieder alles in Ordnung, es gibt aber weiterhin 40,000 Haushalte ohne Spannung.

Das war unser dritter, nennenswerter Stromausfall im vergangenen Jahr. Mann muss feststellen, dass die Kiwis das mit absoluter Gelassenheit hinnehmen und die Lage voellig entspannt war. Frei mach dem Motto: „She’ll be right“.

20/09/2014
von Martin Eichenberg
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Neuseeland wählt

4275Am heutigen Samstag wählt Neuseeland eine neue Regierung. Man wählt nach dem MMP (mixed member proportional) system. Überraschenderweise ist das identisch zum deutschen Wahlsystem (personalisierte Verhältniswahl).

Es wird mit einer Wahlbeteilgung von guten 70% gerechnet, was in etwa der deutschen Quote entspricht.

Die letzten Wochen vor der Wahl waren recht schmutzig. Ein Skandal jagte den nächsten. Der Prime Minister Key wird durch ein Buch belastet, und Kim Dotcom kam auch nicht sonderlich gut davon. Kürzlich hat er sich von seiner Frau getrennt und nun, kurz vor der Wahl, feierte die Dame mit dem Sohn des Erzrivalen in einem Club. Nicht zu sprechen von seinen damaligen Eskapaden bei diversen Veranstaltungen. Naja … alles wie in der Heimat.

Kim Dotkoms Partei „Internet Mana“ hat in den letzten Tagen mit einer Veranstaltung für Aufsehen gesorgt. Dotcom lud zum „Moment of truth„. Dort präsentierte er Edward Snowden und Julian Assange, die dann erneut die Überwachungsmachenschaften der NSA in Neuseeland bezeugten und der Regierung Duldung selbiger vorwarfen.

Man rechnet mit einem neuen Sieg der National Party (die wohl knapp an der absoluten Mehrheit vorbei schrammen werden), was keinen Regierungswechsel zur Folge hätte. Dotcoms Internet Mana wird wohl mit gut 1% rechnen können.

30/08/2014
von Martin Eichenberg
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Wintercamping auf Neuseelands Südinsel … geht das?

Für die Ungeduldigen: und wie das geht!

Vor ein paar Wochen bin ich mich mit Besuch aus Übersee auf die Südinsel geflogen – zum Campen, mitten im tiefsten Winter.

Die Beweggründe

Das Wetter ist auf der Nordinsel im Juli und August sehr unberechenbar und Dauerregen ist nicht ganz unwahrscheinlich. Die Wetterlage auf der Südinsel ist zu dieser Jahreszeit durchaus stabiler und abgesehen von niedrigen Temperaturen sind die Chancen auf sonnige Wintertage recht groß.

Weiterhin sind die Preise für Campermieten auf einem absoluten Tiefpunkt. Man kann in etwa mit einem Fünftel der Preise der Hauptsaison rund um Weihnachten rechnen. Dementsprechend sind auch komfortablere Fahrzeuge mit Standheizung(!) erschwinglich und in ausreichenden Stückzahlen (auch kurzfristig) verfügbar. In Neuseeland ist das Campen abseites von Camping- oder Parkplätzen vielerorts erlaubt und ein Teil des Abenteuers. Ohne Standheizung ist das bei tiefen Minusgraden zwar nicht unmöglich aber alles andere als angenehm. Man sollte auf ein Auto mit entsprechender Ausstattung achten.

Es ist eine eher untypische Reisezeit für Neuseeland und ausser den schneeverrückten Kiwis und Aussies sind sehr wenige Touristen unterwegs. Von überlaufenen Touristenattraktionen ist absolut keine Spur.

Das Wetter

Schneeketten Camper NZIm August erwarten einen in der alpinen Region der Südinsel in der Regel schöne, klare Wintertage. Das Schmuddelwetter setzt dann im September ein. Man sollte durchaus mit heftigen Schneefällen bis in die Täler rechnen. Gesperrte Strassen und geschlossene Schneedecken sind keine Seltenheit und man sollte moralisch, zeitlich und technisch darauf vorbereitet sein. Schneeketten gehören zur absoluten Standardausrüstung. Auch wir kamen in den Genuss, die Dinger auf einen zwillingsbereiften Camper zu ziehen, was nicht unbedingt ein Kinderspiel ist. Nach 30 Minuten waren die Ketten dann jedoch montiert. So sind wir dann mit 20 km/h für knapp eine Stunde über einen Pass gezuckelt.

Die Milford Road wurde am selben Tag erst gegen 14 Uhr geöffnet. Hin und wieder ist der Milford Sound einige Tage von der Aussenwelt abgeschnitten, was einen Zeitplan schonmal ordentlich durchmischen kann.

Wir haben unsere Route wetterabhängig flexibel gestaltet (das ist in Neuseeland übrigens generell keine schlechte Idee), was uns lediglich einen Regen/Schneetag beschert hat.

Was man bekommt

Das hier:

Fazit

Alles in allem kann ich einen Campingtrip zu dieser Jahreszeit nur jedem ans Herz legen. Die Camper sind verhältnismäßig günstig und man findet überall seinen Freiraum. Man muss aufgrund der Wetter- und Strassenbedingungen eine gewisse Flexibilität mitbringen und darf nicht enttäuscht sein, wenn man den ein oder anderen Ort nicht erreichen kann. Die Landschaft wirkt im Winter völlig anders als im Sommer (keine große Überraschung) und lässt middle-earth nochmal in einem ganz anderen Glanz erstrahlen. Auch Wintersportverrückte kommen vorallem in der Region um Queenstown und Wanaka voll auf ihre Kosten.

Mir persönlich hat der Winter besser als der Sommer gefallen.

Machen!

24/08/2014
von Martin Eichenberg
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Neuseelands Hymne

Der ein oder andere mag meinen, dass hier unten immer noch „God save the Queen“ gesungen wird. Weit gefehlt, denn Neuseeland hat seit 1940 eine eigene Hymne. In der Regel wird lediglich die erste Strophe von „God defend New Zealand“ zum Besten gegeben. Einmal in Maori, dann in Englisch.

Wer mitsingen möchte:

E Ihoā Atua,
O ngā Iwi! Mātourā,
Āta whaka rongona;
Me aroha noa.
Kia hua ko te pai;
Kia tau tō atawhai;
Manaakitia mai
Aotearoa.

God of nations at Thy feet,
In the bonds of love we meet,
Hear our voices, we entreat,
God defend our free land.
Guard Pacific’s triple star,
From the shafts of strife and war,
Make her praises heard afar,
God defend New Zealand.

Als Beispiel, die Hymne vor dem Rugby Finale 2011 in Auckland:

Auf die Hymne folgt übrigens der traditionelle Haka:

17/07/2014
von Martin Eichenberg
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Die Fußball WM in Neuseeland

IMG_0750Neuseeland ist eine Rugby Nation. Im Jahre 2011 hat man die WM im eigenen Land nicht zu unrecht gewonnen und feiert die All Blacks seit Jahrzehnten als Helden. Die Fußballmannschaft hingegen, die All Whites, findet nicht wirklich Beachtung und man interessiert sich fuer den Sport schlichtweg nicht.

Bei der Fußball WM war das überraschenderweise anders. Der „FIFA World Cup“ war in aller Munde und hat es zumindest in der Endphase auf die Titelseite des nationalen Revolverblättchens geschafft. Den Kiwis war dabei nur eins wichtig: Australien muss so schnell wie möglich raus und um das Ausscheiden der Engländer war man auch nicht wirklich traurig.

Ich habe einen Großteil der deutschen Spiele unter gleichgesinnten Herrschaften in weissen Trikots in einer Sportsbar am Aucklander Hafen erlebt. Das FOX war in den frühen Morgenstunden (04:00) brechend voll und die Stimmung unter den Deutschen war, oh Wunder, recht ausgelassen.

Als Krönung hat Auckland den SkyTower am Abend des glorreichen Sieges gegen Argentinien in den deutschen Farben erstrahlen lassen. Weltmeister. Hach.

P.S. im kommenden Jahr findet die U20 WM in Neuseeland statt.